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Trabis überschwemmen Walkenried

Die Sensation ist perfekt, so berichtete der größte Reporter aller Zeiten, unser Starreporter Manfred Huber am 9. November 1989. Er erzählte uns, daß die Bürger des sozialistischen Staates der Deutschen Demokratischen Republik verrückt spielten. Überall in der DDR sind Massendemonstrationen ausgebrochen, Grenzedie Berliner Mauer ist so gut wie gefallen und im gesamten Bundesgebiet öffnen sich die Grenzen zur DDR. So wurde nun, nach den Informationen von Manfred Huber, auch der Grenzübergang "ZORGE-ELLRICH" nach einem langen Hin und Her endlich geöffnet. Endlich?! Nun, unser Herr Huber erklärte uns in kurzen Sätzen seine Beobachtungen von der Öffnung des Grenzübergangs: Es schien ein Tag wieder jeder andere zu sein, als plötzlich ein Volkspolizist am Tor des Übergangs auftauchte und rief: "Liebe Genossinnenen und Genossen, hiermit öffne ich zum Wohle des Sozialismus das Tor zur BRD!". In der Zwischenzeit hatten sich hinter dem Tore schon zahlreiche Fahrzeuge der Marke Trabant, Wartburg und Scoda eingereiht und warteten auf den "Startschuß" bzw. auf die Öffnung des Tores. Der Volkspolizist begann das ca. 3m hohe und 4m breite Tor langsam zu öffnen, den Trabanten-Fahrern offenbar zu langsam, denn mit einem gewaltigen Knattern der Zweitaktmotore setzten sie sich in Bewegung und überrollten das Tor gnadenlos. Der Volkspolizist konnte gerade noch beiseite springen.

Nun war die Katastrophe von Walkenried, Zorge und Umgebung nicht mehr fernzuhalten, denn ein wahrer Convoi von zig-tausenden Trabanten, Wartburgs und Scodas raste unaufhaltsam auf die Orte zu. Eine riesige, stinkende Wolke lag über dem gesamten Gebiet und "erstickte" jeden Westbürger, der ihr in die Quere kam. Manfred Huber interviewte Polizeioberwachtmeister Dimpfelrose von Walkenried, der meinte "Wir haben hierTrabi alles unter Kontrolle", doch als der erste Trabant in Walkenried ankam und ein lautes Knattern von sich gab, sprang der Oberwachtmeister samt seiner Mannschaft in die nahegelegenen Büsche des Wiedaer Flussbettes. An diesem Tage konnte man von der Polizei nicht mehr viel sehen, aber nicht nur von der Polizei, denn wegen dem dichten Smog und der DDR-Fahrzeuge konnte man kaum 1,5m weit blicken. Außerdem waren auf den Straßen von Walkenried laute Hustkonzerte ausgebrochen. Manfred Huber konnte sich mit letzter Kraft noch in unsere Redaktion flüchten und seine Kamera mit zwei Fotos abliefern, bevor er einen langen Hustenanfall bekam, der heute immer noch anhält!

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