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Der gemeinsame Kampf mit den Navajos

"Los!" rief der Captain, und gleich darauf ertönte eine gewaltige Schießerei zwischen dem Banditenhaus und den Männern, die Marc Pence eigens dahin geführt hatte. Leider war er ihnen entwischt.

Die Banditen hatten sich eine Felsenhöhle ausgesucht, die sie mit einem großen Pfahlzaun umzogen hatten, praktisch wie ein Fort. Allerdings waren die Banditen in der Überzahl, und die Männer hatten nicht genug Munition. Die Armee war weit weg und John sah keine Möglichkeit, sie zu benachrichtigen. Die Bande von Marc Pence betrachtete den Angriff gelassen und gab sich nicht einmal die Mühe, großartig zurückzuschießen. Außerdem hatten sie ja zwei Geiseln! Warum also Munition verschwenden?
Aber das hatte auch einen Vorteil: Der Captain und seinem Sergeant gelang es, sich unbemerkt einzuschleichen. Sie hatten zwei Männer beim Wasserholen entdeckt, sie in der Nähe eines Flusses waren. Ihre Unvorsichtigkeit wurde ihnen zum Verhängnis: Blitzschnell waren sie überwältigt. Sie zwangen die Banditen, ihnen das Lösungswort zu verraten. So gelang es ihnen, in die Festung einzudringen.

Es lief alles wie geschmiert. Ein Mann rief ihnen zu: "He, Ihr da! Geht mal zu den Geiseln und seht nach, wie es ihnen geht!" Er deutete in Richtung Höhle. John und Jim beeilten sich. Schnell hatten sie die beiden Frauen gefunden. Judy versuchte sich im Gegensatz zu ihrer Partnerin unter allen Umständen zu befreien, während diese sich ängstlich umblickte.
"Psst! Wir sind es, Jim und John!" Sie waren wegen ihrer Spitztücher vor dem Mund nicht zu erkennen.
"Wir holen Euch raus! Das Problem ist nur: Wie?" fragte sich John und schaute sich um, während Jim die Frauen befreite.
Da stand ein alter Karren. "Ich hab’s!" sagte John. "Jim, wir schaffen sie mit dem Wagen raus. Hol‘ eine Decke, wir wickeln sie damit ein und legen sie darauf."
"Wenn das gutgeht …" meinte Judy skeptisch.
"Keine Zeit zu verschwenden! Los, rauf da!"
Die Frauen taten, wie ihnen befohlen wurde. Es lief alles glatt, sie kamen heil raus.
Gerade, als sie draußen waren und zurückgekehrt waren, erschien auf einmal jemand auf dem hohen Felsrand, der das Tal umschloss, und rief: "Hallo Captain!"
John schaute angestrengt hinauf. Es war Weißes Reh!
Hinter ihr tauchten der Häuptling und die restlichen Navajo-Krieger auf. Und plötzlich kamen hinter den Indianern auch noch US-Soldaten zum Vorschein. General Backstone hob die Hand und rief:
"Weißes Reh hat uns geholt. Können wir helfen, Captain?"
"Und wie!" rief John glücklich zurück. Jetzt sahen auch die Banditen die Situation. Marc Pence brüllte: "Keine Angst, Leute! Wir haben ja noch die Geiseln!"
"Wo denn? Ich will sie sehen!" rief John.
Marc Pence schickte einen Kumpan los, aber der kam mit der schlechten Nachricht wieder, dass die Geiseln entkommen waren.
"Verrat!" schrie Marc Pence und schoss drauflos. Das war ein Startzeichen. Eine Weile tönte eine wilde Schießerei über dem Tal, aber die Uniformierten mit den Indianern waren in der Überzahl. Die Männer von Marc Pence meuterten und desertierten in alle Richtungen.
Der General ließ seine Leute hinterherrennen. Jetzt hatten der Captain und sein Sergeant endliche die Gelegenheit, sich für alles zu bedanken.

"Hallo, General Backstone!" sagte John. "Lange nicht gesehen, wie geht es Ihnen?"
"Danke, ich hoffe, so gut wie Ihnen", entgegnete der General. "Marc Pence wird wohl diesmal der Galgen erwarten. Schätze, es wird ein guter Fang."
"Ja, man muss nur die richtige Angel haben", lachte John.
"Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Häuptling", sagte Jim.
"Das mich auch freuen. Captain, Sie, General, rauchen heute Abend bei meinem Stamm Friedenspfeife?"
"Wir haben leider noch Familie", antwortete John.
"Das nix machen, können mitnehmen. Einverstanden?"
John nickte und fragte Jim. Er war auch einverstanden.

So saßen abends der General und seine Offiziere, Jim und John mit ihren Frauen und der Häuptling mit einigen seiner Krieger um das Lagerfeuer und rauchten die Friedenspfeife. Auch Judy war dabei. Die Frauen lehnten das Rauchen allerdings ab. Die Kinder spielten schon wieder irgendwo in der Ferne mit den Indianerkriegern herum, auch mit Weißes Reh, deren Mutter nun ja wieder da war.
"Wird jetzt Frieden sein?" fragte der Häuptling.
"Ja. Und hoffen wir, so lange wie möglich", antwortete der General.
"Und Marc Pence?"
"Der wird wohl am Galgen hängen."
Jetzt erreichte Jim die Friedenspfeife. Er musste dabei abscheulich husten, denn das war er nicht gewohnt. Das klang so komisch, dass alle lachen mussten.

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